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Beim Vergleich von Autoversicherungen solltest du verschiedene Aspekte berücksichtigen, um den besten Versicherungsschutz zu einem günstigen Preis zu erhalten. Eine Autoversicherung besteht in der Regel aus einer Haftpflichtversicherung sowie optionalen Teilkasko– und Vollkaskoversicherungen.

Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:

1. Art der Autoversicherung

  • Kfz-Haftpflichtversicherung (gesetzlich vorgeschrieben): Diese Versicherung deckt Schäden ab, die du mit deinem Fahrzeug Dritten (Personen- und Sachschäden) zufügst. In Deutschland ist sie Pflicht, und du kannst ohne diese Versicherung kein Auto zulassen.
  • Teilkaskoversicherung: Sie deckt zusätzlich Schäden am eigenen Fahrzeug ab, wie z.B. Diebstahl, Glasbruch, Wildunfälle, Brand und Elementarschäden (Hagel, Sturm).
  • Vollkaskoversicherung: Deckt alle Schäden der Teilkaskoversicherung ab und zusätzlich selbstverschuldete Unfallschäden und Vandalismus.

2. Leistungsumfang

  • Deckungssumme der Haftpflichtversicherung: Eine hohe Deckungssumme ist entscheidend. Die Mindestdeckung beträgt in Deutschland 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, aber viele Versicherer bieten Summen von 50 bis 100 Millionen Euro. Eine höhere Deckungssumme wird dringend empfohlen, da hohe Schadenssummen bei Unfällen entstehen können.
  • Mitversicherung von grober Fahrlässigkeit: Viele Versicherer bieten einen Schutz auch bei grober Fahrlässigkeit an, was bedeutet, dass sie auch dann zahlen, wenn der Unfall durch leichtsinniges Verhalten verursacht wurde (z.B. Überfahren einer roten Ampel).
  • Marderbiss und Folgeschäden: Achte darauf, dass Folgeschäden von Marderbissen in der Teilkaskoversicherung eingeschlossen sind, da diese oft teuer werden können.

3. Selbstbeteiligung

  • Sowohl in der Teil- als auch in der Vollkaskoversicherung kannst du eine Selbstbeteiligung wählen, um die Beiträge zu senken. Typische Selbstbeteiligungen liegen bei 150 Euro (Teilkasko) und 300 bis 500 Euro (Vollkasko). Eine höhere Selbstbeteiligung senkt den Beitrag, erhöht jedoch die Kosten im Schadensfall.

4. Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse)

  • Die Schadenfreiheitsklasse bestimmt, wie viel du für die Versicherung zahlst. Je länger du unfallfrei fährst, desto niedriger wird deine SF-Klasse und damit dein Versicherungsbeitrag. Achte darauf, wie der Versicherer die SF-Klassen berechnet und wie schnell du in eine niedrigere Klasse abgestuft wirst, wenn du einen Unfall meldest.
  • Einige Versicherer bieten einen Rabattretter oder Rabattschutz an, sodass du im Schadensfall deine SF-Klasse behalten kannst, ohne hochgestuft zu werden.

5. Zusätzliche Leistungen und Bausteine

Viele Versicherer bieten optionale Bausteine, die den Versicherungsschutz erweitern:

  • Neuwertentschädigung: Bei einem Totalschaden oder Diebstahl bekommst du bei manchen Versicherern den Neuwert deines Autos erstattet (oft für Fahrzeuge bis zu 12 oder 24 Monate alt).
  • GAP-Deckung: Diese Zusatzversicherung ist für Leasingfahrzeuge wichtig und deckt die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs und dem noch ausstehenden Leasingbetrag.
  • Schutzbrief: Ein Schutzbrief bietet Pannenhilfe und übernimmt Abschleppkosten. Manchmal ist er günstiger als Mitgliedschaften in Automobilclubs.
  • Freie Werkstattwahl: Manche Versicherungen bieten die Möglichkeit, bei der Schadenreparatur eine Werkstatt deiner Wahl zu wählen, während günstigere Tarife auf Partnerwerkstätten beschränken.

6. Fahrerkreis und Kilometerleistung

  • Fahrerkreis: Je mehr Personen dein Auto fahren dürfen, desto höher sind in der Regel die Beiträge. Wenn du das Auto nur selbst oder im kleinen Kreis (z.B. Partner oder Familienangehörige) nutzt, kannst du sparen.
  • Kilometerleistung: Die jährliche Fahrleistung hat einen großen Einfluss auf den Beitrag. Schätze die jährlichen Kilometer möglichst genau ein, da zu viele Kilometer im Vertrag den Beitrag erhöhen und zu wenige Kilometer eine Fehleinstufung im Schadensfall bedeuten können.

7. Sondereinstufungen und Rabatte

  • Zweitwagenregelung: Wenn du einen Zweitwagen versicherst, bieten viele Versicherer eine günstige Sondereinstufung an, oft ab SF-Klasse 1/2.
  • Telematik-Tarife: Bei diesen Tarifen wird dein Fahrverhalten über eine App oder ein Gerät im Auto gemessen. Sicheres und defensives Fahren wird mit einem Rabatt belohnt.
  • Familien- und Partnerrabatte: Einige Versicherer bieten spezielle Rabatte für Familien oder Haushalte an, die mehrere Fahrzeuge versichern.
  • Garagenrabatt: Ein Auto, das in einer Garage steht, ist weniger schadensanfällig und kann einen Rabatt auf die Prämien bedeuten.

8. Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist

  • Die meisten Autoversicherungen haben eine Vertragslaufzeit von einem Jahr und können jährlich zum 30. November gekündigt werden, um zum 1. Januar des Folgejahres zu einem neuen Anbieter zu wechseln. Achte darauf, ob der Vertrag eine automatische Verlängerung beinhaltet und wie die Kündigungsfristen sind.
  • Sonderkündigungsrecht: Bei Beitragserhöhungen oder im Schadensfall hast du ein Sonderkündigungsrecht, mit dem du auch unterjährig wechseln kannst.

9. Online-Vergleichsportale

Vergleichsportale bieten eine einfache Möglichkeit, die verschiedenen Anbieter und Tarife schnell zu vergleichen:

  • Check24
  • Verivox
  • Finanztip
    Diese Plattformen zeigen die Preise verschiedener Versicherungen im direkten Vergleich und bieten Filtermöglichkeiten, um den besten Tarif für deine Bedürfnisse zu finden.

10. Unabhängige Tests und Bewertungen

Unabhängige Tester wie Stiftung Warentest oder Finanztest bewerten regelmäßig die Qualität und den Service von Autoversicherungen. Diese Tests berücksichtigen nicht nur den Preis, sondern auch den Kundenservice und die Schadensabwicklung. Es kann hilfreich sein, solche Testergebnisse bei der Wahl einer Versicherung zu berücksichtigen.

11. Rabattübertragung

Wenn du von einem anderen Fahrzeug oder einem Familienmitglied die Schadenfreiheitsklasse übernehmen kannst, bieten viele Versicherer die Möglichkeit, diese Rabattübertragung durchzuführen. Achte darauf, ob und unter welchen Bedingungen dies bei deinem Anbieter möglich ist.

Fazit:

Beim Vergleich von Autoversicherungen solltest du sowohl den Preis als auch den Leistungsumfang genau prüfen. Nutze Vergleichsportale, um dir einen schnellen Überblick zu verschaffen, und achte auf die für dich relevanten Zusatzleistungen wie Werkstattbindung, Fahrerkreis oder Selbstbeteiligung. Wenn du auf individuelle Rabatte und Sondereinstufungen achtest, kannst du zudem erhebliche Kosten sparen.